Da die beiden Damen sich beim Kadertraining befanden, reisten die SF Deizisau 2 zum sechsten Bezirksligarundenspiel leicht ersatzgeschwächt zum anderen Neckarufer an. Doch die Ersatzspieler Lukas Lebeda und Tim Winkler zeichneten sich heute als einer der wenigen Lichtblicke aus. Katastrophenbeginn im Plochinger Treff am Markt. Nach nicht mal zwanzig Minuten streckte der Deizisauer am fünften Brett die Waffen. Damit nicht genug. Auch an Brett vier hieß es kurze Zeit später: Punkt für die Gastgeber. Bereits jetzt war klar, dass heute wohl nicht viel drin sein würde. Das Remis von Lukas Lebeda ging dann zwar völlig in Ordnung, doch nutzte das den Mannen um den Deizisauer Kapitän Marc Gustain nicht viel. Nun gingen mal zwei, drei Stunden ins Land bis man ein anderes Bild sah. Alex Rempeli markierte den Anschlusstreffer zum 1,5-2,5. Bei Bodo Lohr am sechsten Brett war mit einer glatten Mehrfigur eine klare Gewinnstellung zu verzeichnen und Dietmar Herrmann hatte mehrere Möglichkeiten in Vorteil zu kommen. Marc Gustain und Tim Winkler sahen sich ebenso jederzeit Herr der Lage. Also war ein Mannschaftssieg drin. Den würde man ja auch dringend benötigen, um bei den Top 3 (mit Ostfildern 1 und Altbach 1) weiterhin mitzumischen. Doch es geschah Unglaubliches. Der Deizisauer am sechsten Brett versäumte es vor Ablauf seiner zweistündigen Bedenkzeit seinen 40. Zug auszuführen. Ein Blackout! Somit wurde die Partie trotz Mehrfigur verloren. 1,5-3,5. Diesen Schock verdauten zwei der drei verbleibenden Deizisauer gut. Nur am zweiten Brett zollten die Nerven ihren Tribut. Dietmar Herrmann befand sich plötzlich in einem hoffnungslosen Endspiel mit Qualitätsnachteil, das er aber gerade noch in ein Remis retten konnte. Zum Glück siegte aber Mannschaftsführer Marc Gustain am Spitzenbrett, was den dramatischen Zwischenstand von 3-4 für Plochingen markierte. Vier Punkte für die Gastgeber. Damit war der doppelte Punktgewinn für die Schachfreunde gelaufen. Es wurde also in der letzten verbleibenden Partie ein Sieg benötigt, um wenigstens noch ein 4-4 zu retten. Der Spieler des Tages, Tim Winkler, spielte in einem remislichen Endspiel eiskalt auf Sieg. Kurze Zeit später sah er sich in einem Turmendspiel mit zwei Mehrbauern auf der Gewinnerstraße und ließ nichts mehr anbrennen. Sieg für ihn und doch noch Unentschieden für die Mannschaft. Fazit: Eigentlich wäre für beide Mannschaften mehr drin gewesen. Die Schachfreunde müssen leider, die Plochinger können locker, mit der Punkteteilung leben. Tatsache ist: Die Top 3 treffen an den letzten drei Spieltagen alle noch aufeinander. Und da kann alles möglich sein. (Dietmar Herrmann)