Gustain hat sich gründlich auf einen klassischen Franzosen vorbereitet, den er auch nach 15 Zügen prompt auf das Brett bekommt. Schwarz hat die weiße lange Rochadestellung zwar etwas entblößt, doch es scheint kein weiterkommen zu geben. Jetzt beginnt Weiß mit dem Bauernsturm auf die schwarze kurze Rochade. Ein offender Kampf beginnt. Herrmann muss seine am Damenflügel konzentrierten Figuren zum Schutz des eigenen Königs abziehen. Plötzlich haben beide nur noch fünf Minuten auf der Uhr. Die Nervenschlacht nimmt ihren Lauf. Gustain scheint nach außen hin ruhig zu sein, doch er verpasst im entscheidenden Augenblick den richtigen Bauerntausch zum möglichen Partiegewinn. Stattdessen erobert Schwarz einen Bauern. Sichtlich nervös behandelt Herrmann dann das für ihn vorteilhafte Turmendspiel. Als die Uhr bei beiden Spielern nur noch 20 Sekunden aufweist gelingt es Schwarz sicher eine Dame umzuwandeln. Gustain gibt auf! Die vierte Partie entfällt.
Wieder keine große Partie, wie auch beim anschließenden Analysieren mit Oberligaspielern bewiesen wurde. Dennoch für die Kiebitze war wieder Abwechslung und Spannung geboten. Gratulation an Dietmar Herrmann der sich nun für das erste Brett in der Bezirksliga der kommenden Saison qualifiziert hat. Beileid an Marc Gustain, aber zweites Brett ist doch auch nicht schlecht. Der Ex-Oberligaspieler konnte in drei Partien eben nur ein Remis verbuchen, was in so einem Wettkampf natürlich viel zu wenig ist. Welche Schlüsse lassen sich aus dem Match ziehen? Vielleicht eines: Die beiden Schachkollegen müssen sich in der zweiten Mannschaft demnächst warm anziehen.