Team um Nationalspieler Matthias Blübaum festigte mit einem erfolgreichen Doppelspieltag
den zweiten Tabellenplatz, knapp hinter dem ebenfalls verlustpunktfreien SC Viernheim und
noch vor Serienmeister OSG Baden-Baden. Ausgetragen wurden die Partien im rheinland-
pfälzischen Neuwied.
SC Remagen Sinzig - Schachfreunde Deizisau 2:6
Deizisau musste auf etablierte Spieler wie den Franzosen Moussard, Vizeweltmeister
Kamsky sowie den indischen Punktesammler Gupta verzichten, der vor kurzem noch das
Masters in Hastings gewonnen hatte. Doch auch mit der verbliebenen Truppe kamen wir
immer noch auf einen Eloschnitt von 2.590.
Gerade die Ausgeglichenheit der Mannschaft sollte den Unterschied ausmachen. Remagen
erzielte an den vier vorderen Brettern zwei Punkte, doch an den Brettern fünf bis acht langte
Deizisau kräftig zu und entschied alle Partien für sich. Einzig Dmitrij Kollars musste gegen
den Tschechen Vojtech Plat eine Niederlage einstecken. Bundestrainer Jan Gustafsson
sowie Stepan Zilka steuerten je ein Remis bei. Die Siege holten Matthias Blübaum am
Spitzenbrett gegen den Griechen Pavlidis sowie Rustem Dautov, Andreas Heimann, Michal
Krasenkow und Zdenko Kozul.
Einen taktischen Leckerbissen lieferte Matthias Blübaum. Pavlidis bot in der folgenden
Stellung mit …Da4 die Damen zum Tausch. Aber auch hier zeigte sich, dass es oft bessere
Optionen gibt, als ein Tauschangebot anzunehmen. Blübaum packte das entscheidende
Txd7! aus. Wenn Schwarz mit dem Turm zurückschlägt, verliert er die Dame. Pavlidis
versuchte es mit …Dxh4, doch nach Txd8 nebst einer Verdoppelung der Türme auf der 8.
Reihe ist das Matt schon nicht mehr abwendbar. Der weiße Springer auf e5 beherrscht das
einzige Fluchtfeld g6. Eine herrliche Kombination!
Quelle: chess24. Link zur Partie: Bluebaum, Matthias vs. Pavlidis, Antonios |
Schachbundesliga | 2023 | chess24.com
Schachfreunde Deizisau - SC Heimbach-Weis-Neuwied 4,5 : 3,5
Auch am Sonntag gab es an den hinteren Brettern die entscheidenden Erfolgsmomente.
Zdenko Kozul gewann seine Partie ebenso wie Michal Krasenkow.
Ein Highlight war der im Diagramm gezeigte Moment in der Partie zwischen FM Tim Ronge
und Krasenkow. Weiß spielte hier mit Txd5 ein Qualitätsopfer. Hätte Schwarz es
angenommen, so wäre er nach …exd5 sowie Sf6+ ordentlich unter Druck geraten. Aber
unser polnischer Routinier fand die einzig richtige Antwort: …Dh4! mit den beiden
Drohungen …Dh2# und …De1#. Auch Td2 half Weiß nicht mehr, denn nach …De1+ war die
Partie praktisch vorbei.
Quelle: chess24. Link zur Partie: Ronge, Tim vs. Krasenkow, Michal | Schachbundesliga |
2023 | chess24.com
An den restlichen Brettern spielten die Gastgeber nicht sonderlich ambitioniert: Matthias
Blübaum und der Kroate Leon Livaic einigten sich bereits nach zwölf Zügen auf ein Remis.
Bei Andreas Heimann dauerte es 20 Züge. Erst ein einziger Bauer war in der ganzen Partie
geschlagen worden. Jan Gustafsson kam nach 24 Zügen zu einem halben Punkt.
Stepan Zilka und Rustem Dautov mussten immerhin 30 bzw. 32 Züge kämpfen, bevor sie
die Friedenspfeife rauchten. Einzig Nationalspieler Dmitrij Kollars leistete nach seiner
Vortagesniederlage Überstunden. Nach 67 Zügen streckte er gegen GM Martin Krämer die
Segel.
Fazit und Tabellenstand
Unterm Strich stehen zwei weitere verdiente Siege zu buche. Gleich sechs gewonnene
Duelle zu Saisonbeginn waren nicht unbedingt zu erwarten. Am 3./4. Februar steht der
nächste Doppelspieltag an, und zwar zuhause gegen die beiden Münchener Teams, den FC
Bayern sowie MSA Zugzwang - zwei starke, aber für unsere Truppe durchaus schlagbare
Gegner.