Impressionen | Schachbundesliga in Deizisau
Impressionsfilm
Interview mit Thomas Matrohs (Bürgermeister von Deizisau)
Schachfreunde Deizisau e.V.
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Interview mit Thomas Matrohs (Bürgermeister von Deizisau)
Am kommenden Wochenende startet die neue Bundesligasaison gleich mit einem Heimspielwochenende. In der Mensa der Deizisauer Gemeinschaftsschule (Bismarckstr. 15) treffen die Männer vom Neckar zusammen mit ihrem Reisepartner, dem Rekordmeister OSG Baden-Baden auf die langjährigen Bundesligateams der SF Berlin und des USV TU Dresden. Die Paarungen lauten wie folgt:
Samstag, 23.11.2019, 1. Runde, 14 Uhr
SF Deizisau - USV TU Dresden
OSG Baden-Baden - SF Berlin
Sonntag, 24.11.2019, 2. Runde, 10 Uhr
USV TU Dresden - OSG Baden-Baden
SF Berlin - SF Deizisau
Die Schachfans spekulieren, ob Vincent Keymer das erste Mal nach seinem erfolgreichen Turnier auf Isle of Man, wo er seine dritte GM-Norm erzielte, wieder ins Wettkampfgeschehen eingreifen wird. Wir können zumindest schon verraten, dass er vor Ort sein wird. Ob er dabei allerdings wirklich an die Bretter gehen wird und wenn ja wie oft oder er sich erstmals zusammen mit Großmeister Roland Schmaltz als Kommentator betätigt oder sich einfach nur am Sonntag in das Goldene Buch der Gemeinde Deizisau eintragen wird, lassen wir hier noch offen. Die Aufstellungen werden am Samstag ab 12 Uhr beim Ergebnisdienst des Deutschen Schachbundes veröffentlicht. Das Video "Vincent Keymer - Mein Weg zum Schachgroßmeister" finden Sie hier...
Und wir können noch mehr ankündigen. Ebenfalls nach Deizisau anreisen wird zusammen mit vielen Stars der Weltklasseteams der OSG Baden-Baden die weltbeste Schachspielerin Yifan Hou (Foto). Welche Rolle Sie vor Ort spielen wird lassen wir ebenfalls noch offen.
Vor dem Start der Sonntagsrunde werden sich die anwesenden Stars um 9.50 Uhr auf Einladung von Bürgermeister Thomas Matrohs in das Goldene Buch der Gemeinde Deizisau eintragen. Der Eintritt ist frei.
Die Wettkämpfe aus Deizisau und den drei weiteren Spielorten werden unter www.schachbundesliga.de live im Internet übertragen. (Sven Noppes)
Im Alten Rathaus traf die zweite Manschaft auf die noch sieglose SG Schwäbisch Gmünd, die jeweils knapp ihre ersten Matches verloren hatte. Unser Neuzugang Ruben Gideon Köllner punktet dabei wieder voll. Mit schnell ausgeführten, aggressiven Zügen setzte er seinen Gegner früh unter Druck und erzielte die Führung für Deizisau. Während dessen einigten sich Dominik Gheng sowie der Mannschaftsführer Markus Brenner jeweils friedlich zum Remis. Die Führung konnte von Marc Gustain weiter zum 3:1 ausgebaut werden. Doch nun gerieten Mara Jelica und Valeri Bronznik ins straucheln und die Gäste konnte das Match zum 3:3 ausgeglichen. Unsere neue Württembergische Frauenblitzmeisterin Anzhelika Valkova brachte Deizisau wieder in Führung. Dabei ging sie am Ende noch elegant einer Pattstellung aus dem Weg. Abschließend musste Robert Dabo-Peranic gegen den Großmeister und Spitzenspieler der Gmünder ankämpfen. Dieser versuchte jeden Trick, doch am Ende war die Festung für ihn nicht zu knacken und Deizisau sicherte sich den 4,5:3,5 Sieg. Am 01. Dezember 2019 wartet nochmal in Deizisau der Heilbronner SV auf uns. (Marc Gustain)
Das erste Auswärtsspiel der Saison führte uns zur erfahrenen Mannschaft aus Schmiden. Nach ruhigem Beginn sah es recht gut für uns aus, bis wir nach einigen geradezu fahrlässig bewirkten Punktverlusten verloren. Natürlich kann man gegen Schmiden verlieren, aber im Ganzen war dies völlig unnötig.
Schnell war Niklasch – Bronznik beendet, remis. Allgemein verlief die Anfangsphase recht angenehm mit Vorteilen an Brett eins und drei, und keiner schlecht stehenden Partie. Das änderte sich leider mit zwei unnötigen Weißniederlagen an Brett sieben und fünf. Doninik Gheng spielte in seiner Partie mit der Öffnung der langen weißen Diagonale dem Gegner deutlich in die Hände, was dieser geschickt siegbringend verwerten konnte. Hoffentlich kann Dominik bald sein Talent unter Beweis stellen. An Brett fünf geriet Marc Gustain wieder unnötig in eine passive Situation und bescherte seinem Gegner eine Idealstellung mit unschönen Folgen.
Dagegen hatte Stephan Zilka an Brett eins eine sehr feine Partie gespielt, in der er konsequent einen leichten Vorteil über alle Transformationen mit sehr viel Feingefühl hinweg bis zum Ende festhalten konnte. Die taktische Entscheidung 31.Sa6!, nach der Trachtmann schnell aufgab, kam nicht von ungefähr.
An Brett acht konnte Alex Rempeli gegen die ambitionslose Aufstellung des Weißen einen kleinen Vorteil herausspielen. Vielleicht hätte er am Beginn des Mittelspiels ganz untaktisch einen längerfristigen Vorteil haben können, so verflachte die Partie zum remis.
Zu Gast in der vorzüglich geeigneten Zehntscheuer in Deizisau war der Zweitligaabsteiger aus Jedesheim. Beide Teams waren zwar nicht optimal, aber doch beeindruckend genug aufgestellt und schenkten sich nichts.
Schnell war die Partie bei Valeri Bronznik am fünften Brett beendet, remis. Ansonsten sah es erst einmal nicht so gut aus, da wir bei Marc Gustain (Brett 6), Neuzugang Dominik Gheng (Brett 7) und Robert Dabo-Peranic (Brett 2) bald Schwierigkeiten und sonst eher ausgeglichene Positionen hatten. Zu diesem Zeitpunkt stand ich an Brett vier wohl am erfolgversprechendsten, mein Gegner hatte sich mit sehr passivem Spiel weit hintenrein drängen lassen, und ich bewertete meine Position zurecht als gewonnen.
Vor der Zeitkontrolle entwickelten sich die Dinge überraschend: Während die Bretter sechs und sieben relativ klar verloren gingen, erhielten wir nun in einigen Partien Vorteile. Die Entscheidung fiel in nicht weniger als fünf "Seeschlangen". Großmeister Stephan Zilka gewann ein sehenswertes Endspiel, "bereits" nach 57 Zügen. Nach 67 Zügen gab dagegen der Gegner von Ruben Köllners auf. Ruben scheint ein erstaunliches Talent zu sein, sehr natürlich und ohne Ängste.
Duplizität der Ereignisse: In beiden Partien scheinen die Jedesheimer Gegner kurz vor Ende Dauerschachkonstruktionen verpasst zu haben, was jedoch die großen Leistungen in komplexen Endspielen nicht schmälern soll.
Nach dem zweiten Aufstieg in Folge spielt unsere Vierte erstmals in der Kreisklasse. Der Start gelang mit einem schönen 5:3 Sieg. Die vollen Punkte holten heute Bodo Lohr, Thilo Bünz, Marijo Matic und Ralph Berner. Dietmar Herrmann und Sven Noppes spielten jeweils Remis.
Zum ersten Wochenende reisten wir nach Karlsruhe und durften gleich in der ersten Runde gegen den Topfavoriten OSG Baden-Baden antreten. Auch wenn die Badener nicht in bester Besetzung da waren, waren noch immer zwei Ex-Weltmeisterinnen in ihren Reihen. Wir waren dann auch ohne jede Chance. Nur Zoya Schleining konnte mit einem Remis einen persönlichen Achtungserfolg erzielen. Endergebnis 0,5:5,5 für das mehrfache Meisterteam.
Am Sonntag ging es weiter gegen den Gastgeber Karlsruher SF und dabei galt es eine erstes Ausrufezeichen zu setzen um nicht zu Saisonbeginn in den Keller zu rutschen. Unsere ehemalige Jugend-Vize-Weltmeisterin und Neunationalspielerin Hanna Marie Klek brachte uns schnell in Führung. Es folgten zwei Remisen durch Zoya Schleining und Mara Jelica, ehe Ingrid Lauterbach auf 3:1 erhöhte. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings Inna Agreest bereits auf verlorenem Posten. So hing alles an Neuzugang Marta Michna. Hier waren lange alle drei Ergebnisse möglich aber nach hartem Kampf wurde der volle Punkt zum 4:2 eingefahren.
Mit dem ausgegelichenen Punkteverhältnis liegen wir damit voll innerhalb unserer Planungen.
In Weissach fand dieses Jahr Ende August die Württembergische Einzelmeisterschaft, zum zweiten Mal in der Form als Schachfestival mit einem attraktiven internationalen Meisterturnier - gemischt mit Württembergischen Spitzenspielern -, einem Kandidatenturnier und einem offenen Turnier. Das sehr gut organisierte Event wurde auch live im Internet übertragen und kommentiert.
Das internationale Meisterturnier wurde eine Beute des sehr souverän auftretenden GM Romanov (Russland), welcher mit 8,5 Punkten aus 9 Partien ganz nebenbei die Elogrenze von 2600 überschritt. Der kurzfristig ins Meisterturnier gerutschte Georg Braun aus Bebenhausen spielte ein vorzügliches Turnier und gewann als Vierter den Titel des Württembergischen Meisters. Marc Gustain, eigentlich von der Wertungszahl für den letzten (10.) Platz vorgesehen, konnte vor allem mit zwei Gewinnpartien gegen IM Krassowizkij (s.u.) und FM Jens Hirneise beeindrucken und erreichte mit 3 Punkten und dem 7. Platz die Qualifikation für das nächstjährige Meisterturnier.
Im Kandidatenturnier konnte ich mich recht schnell an die Spitze setzen und bis zuletzt mit 7 Punkten aus 9 Partien oben halten.
In der 6. Runde spielte Marc mit Weiß gegen den Württembergischen Meister vom Vorjahr – IM Jaroslaw Krassowizkij -, der sich nach schwachem Beginn gefangen hatte und sicherlich gewinnen wollte.
(Position nach 16...Sg6)
Marc hatte sich geschickt aufgestellt und vom risikobereiten Gegner Zugeständnisse erhalten.
Mit 17.Te3!? verschärft er die Lage durch die Drohung Th3 weiter.
17...La6? verliert glatt, übersieht die weißen Drohungen. 17...Dxc3?! sieht auch riskant aus, würde vermutlich nach 18. Td1 Dxd4 (e5!) 19. Th3 h6 20, Lxh6 gxh6 21. Tg3! nicht mehr ausreichen.
Schwarz hätte sich zu 17...e5 (Feld h3!) entscheiden müssen mit weit besseren Chancen, sich zu halten.
18.Th3! f5 (h6 19. Lxh6 Dxc3 20. Td1 Lxd3 21. Ld2!) 19. Lxa6 Txa6 20. Dxh7+ Kf7 21. Th6! Der Gewinnzug 21...Se7 22. Tf6+! 1-0
(22...Ke8 23. Txe6 verliert Haus und Hof)
Ich hatte in der vierten Runde im Kandidatenturnier Weiß gegen Martin Krockenberger:
(Position nach 13...g6)
Weiß hat mehrere positionelle Vorteile angesammelt, alle Figuren stehen schön, aber wie geht es weiter?
14.Th4!? Weiß verzichtet endgültig auf die eigene Rochade, vergrößert jedoch mit dem Turmzug die eigenen Möglichkeiten. Auf die kurze Rochade müsste Schwarz nun mit g3-g4-g5 rechnen, und Weiß hat zumindest gute Möglichkeiten voranzukommen. Da vielleicht auch e3-e4 droht, wäre der beste schwarze Zug vermutlich 14...Kf8!?
14...0-0-0? erscheint jedoch zu optimistisch.
15. Sb5! Kombiniert Drohungen gegen die schwarze Königsstellung mit der Möglichkeit, nach Damentausch, die Schwäche f7 ausnutzen zu können.
15...De7
Statt dessen sieht 15...Db4+ 16. Dc3! Dxc3+ 17. Txc3 Kb8 18. Sd6 Tdf8 19. Sg5 ziemlich trostlos aus; 15...Db8 16. Se5! Sxe5 17. dxe5 Se8 (Dxe5 18. Sxa7+ Kb8 19. Sxc6+ Lxc6 20. Dxc6 und nun kann auch noch der Th4 direkt eingesetzt werden) und hier gewinnt z.B. 18.Da4 a6 (nach 18...a5 gibt der Computer 19. Dg4+! Td7 20. Dd4 (m.I. e6) Te7 21. Dxb6+-) 19. Sd4 c5 20. Sc6! Lxc6 (b5 21, Dg4+) 21, Dxc6+ Dc7 22. Lxa6+ Kb8 und am schönsten gewinnt nun 23. Txc5! Bxc5 24. Db5+ Ka7 25. Ta4
16. Da4 a5 16. Sa7+ Kb8 17. Sxc6+ Lxc6 18. Txc6 +- (1-0 39)
Sebastian Fischer
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